Tiefen ausloten – Wasser schöpfen – Energie tanken
Systemisches Aufstellen – Prozess- und lösungsorientierte Selbsterfahrung in der Gruppe
Leitung:
Dr. Harald Knudsen
Anmeldung:
Tel.: 01577-3465155
E-Mail:
h.com@gmx.de
Moderation:
Karin Wyličil M.A.
Tel.: 0173-5116698
E-Mail:
kontakt@gepaeckabgabe.de
Kosten p.P.: 80 €
zahlbar vor Ort
Zeit:
Juni 2016
Sa.: 10:00 – 19:00 Uhr
Der Brunnen
Wir sehen vorn ein Zeichen aus dem chinesischen Weisheits- und Orakelbuch I-Ging. Das Zeichen heißt: „Der Brunnen“. Dieses Zeichen „Dsing“ stellt das Bild des alten chinesischen Wippbrunnens dar. Die meisten von uns können kein Chinesisch. Doch ist der Brunnen über Sprachgrenzen hinaus ein Menschheitssymbol. Aus seiner Quelle Wasser zu schöpfen bedeutet Leben, Kraft, Energie. Wenn es uns schlecht geht, fragen wir, ob unser eigener Brunnen als Lebensquelle für Körper, Seele und Geist noch genügend Wasser führt. Droht er zu versiegen, muss man hinabsteigen, Hindernisse und Blockaden beseitigen, um ihn wieder zum Sprudeln zu bringen.
„Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen?“ An dieses Wort von Thomas Mann mögen wir denken, wenn wir in unsere eigenen Tiefen gehen, uns z.B. fragen, was mit uns los ist. Immer mal wieder stehen wir vor Schwierigkeiten, die ein ähnliches Muster zeigen. Oft sind es fast zwanghafte Wiederholungen von den in der Kindheit erlittenen Traumata. Im Brunnen unserer Seele und seinen Tiefen liegt Verdrängtes, Verleugnetes und Verworfenes. All dies ist zum großen Teil unbewusst geworden und führt in uns ein Schattendasein. Das bedeutet aber nicht, dass diese Dinge nicht da sind. Sie wirken als mächtige Kräfte im Hintergrund. Sichtbar werden sie indirekt. Wir alle tragen irgendwelche Symptome mit uns herum, – mal leichte, mal schwere. Sie sind oft ein Spiegel dessen, was in unserem Brunnen das Sprudeln der Quelle hemmt. Solche Hemmungen können wir auch an unseren Gefühlsreaktionen erkennen, – z.B. dann, wenn wir das in uns Unbewusste und Verdrängte in andere Menschen hineinsehen, ohne zu merken, dass es da um uns selbst geht.
Wichtig ist diese Arbeit daher für die Klärung von Beziehungen, besonders für die Lösung von Problemen, die Paare haben. Negative Übertragungen auf die/den PartnerIn kommen aus eben jenen Schattenregionen des Unbewussten, die es aufzuspüren gilt.
In den systemischen Aufstellungen soll ans Licht kommen, was bei uns in den Brunnen gefallen ist und dort seit langem versunken und unzugänglich liegen geblieben ist. Die Aufstellungsarbeit hat zunächst eine reinigende Wirkung. Wenn Unbewusstes bewusst wird, verliert es zunehmend seine destruktive Kraft. Es hört auf, unsere mitmenschlichen Beziehungen zu stören.
Alles in allem haben die Aufstellungen das Ziel, dass Verborgenes in Erscheinung tritt und Störendes seine Negativität verliert. So wird in unserem Brunnen neues Wasser fließen. Die Seele kann wieder Frieden finden.